Neue europäische Studie ermittelt großen Bedarf für neue Ausbildungskonzepte, die mit der technologischen Revolution Schritt halten
Die zukünftige Arbeitswelt der Kinder von heute wird von Technologie geprägt sein. Wenn sie die Schule verlassen, sollten sie auf diese Welt vorbereitet sein. Die Ergebnisse einer neuen Studie von Epson lassen jedoch erkennen, dass systematische Fehler Lehrer bei der Vermittlung der notwendigen Fähigkeiten behindern und dass Lernerfolge nur erzielt werden können, wenn politische Entscheidungsträger, Institutionen und jeder Einzelne signifikante Hürden aus dem Weg räumen können.
Bei dieser Studie wurden weltweit 17 Experten zu ihren Prognosen für die Zukunft befragt. Anschließend wurden diese Erkenntnisse in einer Umfrage unter 7.000 Mitarbeitern in ausgewählten europäischen Wirtschaftssektoren getestet. Im Bildungsbereich zeigte sich dabei generell eine positive Grundeinstellung zur Technologie, aber diese positive Einstellung wird von Sorgen um die Finanzierung (47 %), die Ausbildung der Lehrer (40 %) und veraltete Technologie (34 %) überschattet. Außerdem gaben 61 % der Befragten im Bildungsbereich an, dass Lehrer nicht ausreichend vorbereitet sind, um Schülern die notwendigen Fähigkeiten für den Umgang mit dem für die nächsten 10 Jahre zu erwartenden Technologieschub zu vermitteln. Allerdings waren 60 % der Befragten bereit, sich neue Kenntnisse anzueignen.
Wenn die richtigen Schritte ergriffen werden, sehen 70 % der Befragten eine Zukunft voraus, die von kreativer Zusammenarbeit und Metalerngelegenheiten geprägt ist. Die auf diese Weise entlasteten Lehrer könnten sich dann stärker auf ihre eigentliche Rolle als „Lebens-Coach“ konzentrieren. Ein großer Anteil (67 %) der Befragten im Bildungsbereich erwartet, dass es weniger darauf ankommen wird, ein Wissensrepertoire anzusammeln. Stattdessen wird das Management von Informationen im Mittelpunkt stehen und wir müssen lernen, wie wir die verfügbaren Informationen besser nutzen und sinnvoll einsetzen. Außerdem sind 71 % der Überzeugung, dass gemischtes Lernen Dynamik in die Lernerfahrung bringen wird und dass Lehrer effizienter arbeiten werden.
„Unsere Studie legt sowohl Enthusiasmus als auch Besorgnisse über die zukünftige Rolle der Technologie für den Bildungsbereich offen. Die Angst, dass wir dabei Fehler machen könnten, ist deutlich ausgeprägt“, so Epson Global President Minoru Usui.„Damit unsere Bildungssysteme von neuen Technologien – von interaktiven Projektoren über erweiterte Realität bis hin zu Robotern – profitieren und die nächste Generation der Lernenden auf eine Zukunft vorbereiten können, in der die ganze Welt zum Klassenzimmer wird, müssen die öffentliche Hand und Bildungseinrichtungen in zukunftsweisende Lösungen investieren.“
Neue Technologien bieten vielseitige Chancen, aber um diese Chancen zu nutzen, sind laut 78 % der Befragten durchgreifende Änderungen notwendig, da der Einsatz von Technologie im Bildungsbereich neue Konzepte erfordert. Die Studie lässt vier herausragende Trends erkennen, die für die zehn nächsten Jahre das Bildungswesen umformen und bestimmen werden:
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Der Lernprozess wird zunehmend auf Einzelbedürfnisse angepasst werden72 % der Befragten sehen diese Entwicklung selbst für den Gemeinschaftsunterricht voraus. Die Art der Technologie, die nach Einschätzung der Befragten, das Bildungswesen durchgreifend verändern wird, bestärkt diese Auffassung. Kollaborative Technologien (z. B. Projektoren), die gemischtes Lernen und einen Lernprozess auf Metaebene unterstützen, sowie erweiterte Realität und der 3D-Druck werden generell als die einflussreichsten Technologien eingestuft.
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Metalernenein Lernprozess, bei dem die Lernenden mehr Verantwortung für ihre eigenen Lernfortschritte übernehmen, wird laut 57 % der Befragten zur neuen Norm werden. 55 % versprechen sich davon positive Auswirkungen auf den Bildungsbereich.
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Dynamischere Lerninhalteder Auslöser dafür sind neue Technologien wie erweiterte Realität und kollaborative Technologien wie z. B. interaktive Projektoren (laut 70 % der Befragten). 60 % der Befragten gehen davon aus, dass sich der Trend zu einem kollaborativen Lernansatz positiv auf den Bildungssektor auswirken wird, und 49 % sind der Meinung, dass kollaborative Technologien ebenfalls einen positiven Effekt haben werden.
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Kreative Zusammenarbeit wird immer wichtigerund wird zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Unterrichts. Laut 67 % der Befragten wird der Unterricht zunehmend zu einem Forum für Zusammenarbeit und Gruppenprojekte.
„Unsere Lernzentren werden zunehmend miteinander vernetzt sein. Neue Technologien werden die Unterrichts- und Lernerfahrung weiter revolutionieren und den Einstieg in die technologisch anspruchsvolle Arbeitswelt der Zukunft vorbereiten“, so Epson Global President Minoru Usui.Epson ist unternehmensweit darum bemüht, Technologie sinnvoll einzusetzen und Lösungen zu entwickeln, die ein effizienteres und produktiveres Lernumfeld ermöglichen. Unsere Kerntechnologien – Wearable-Produkte, Robotik, Bildverarbeitungs- und Drucktechnologien – schaffen die Grundlage für eine vielversprechende Zukunft.“
Informationen zur Studie
Das aus zwei Phasen bestehende Forschungsprojekt wurde von FTI Consulting durchgeführt. In Phase 1 wurden qualitative Telefoninterviews mit 17 Futuristen rund um die Welt und europäischen Experten in verschiedenen Branchen durchgeführt. Diese Gespräche, die zwischen dem 22. September und dem 19. Oktober 2016 stattfanden, dienten dazu, Erkenntnisse zu sammeln und prognostische Hypothesen dafür zu entwickeln, wie sich das Arbeitsumfeld und die Rollen der Arbeitskräfte bis zum Jahr 2025 verändern könnten. Phase 2 bestand in einer quantitativen Online-Umfrage, die zwischen dem 2. Dezember und dem 13. Dezember von dem bei FTI Consulting für Consulting & Research zuständigen Team durchgeführt wurde. Bei den Umfrageteilnehmern handelte es sich um Vollzeitbeschäftigte in fünf wichtigen Wirtschaftssektoren (Unternehmen, Produktion, Bildungsbereich, Gesundheitswesen und Einzelhandel) mit Arbeitsplätzen im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien, die in ihrer jeweiligen Landessprache befragt wurden.
Insgesamt schlossen n=7.016 Vollzeitbeschäftigte die Umfrage ab. Für die Umfrageteilnehmer, die die Umfrage vollständig abschlossen, ergab sich folgende Aufteilung: Vereinigtes Königreich: 1.329; Frankreich: 1.308; Deutschland: 1.427; Italien: 1.526; Spanien: 1.426. Die Umfrageteilnehmer, die die Umfrage vollständig abschlossen, verteilten sich dabei auf die folgenden Wirtschaftssektoren: Unternehmen: 2.051; Produktion: 1.519; Bildungsbereich: 1.090; Gesundheitswesen: 1.215; Einzelhandel: 1.139.
Für die n=7.016 vollständigen Umfragen ergibt sich eine Fehlerspanne von 3 % +/- bei einem branchenüblichen Konfidenzintervall von 95 %. Dabei ist zu beachten, dass die Werte entsprechend den üblichen Standards gerundet wurden, sodass sich für manche Werte keine Summe von 100 % ergibt.
Weitere Informationen zur Forschungsmethodologie für die Marktforschungstätigkeiten von FTI Consulting: Market.Research@fticonsulting.com
Futuristen rund um die Welt und europäische Experten, die befragt wurden
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Jonathan Reynolds, Academic Director am Oxford Institute of Retail Management (OXIRM), Associate Professor in Retail Marketing und Deputy Dean an der Said Business School
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Howard Saunders, Retail Futurist, Twenty Second & Fifth
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Dave White, Leiter von Technology Enhanced Learning, University of the Arts London
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Russel Stannard, Education Technologist und Gründer von www.teachertrainingvideos.com
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Professor Darwin Cadwell, Forschungsleiter, Institut für Technologie in Genua (Italien) und Vorsitzender des IEEE Robotics and Automation Chapter (UKRI)
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Professor Alain Bernard, Forschungsleiter, Laboratoire IRCCyN; Vice-President, AFPR; Vice-Chairman, WG5.1 of IFIP; und Mitglied des CIRP Council in Frankreich
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Clive Hickman, Chief Executive, Manufacturing Technology Centre
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Christopher Barnatt, Futurist, ExplainingTheFuture.com
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Gerd Leonhard, Futurist, The Future Agency
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Ben Hammersley, Journalist, Technologist, Futurist
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Brice Le Blévennec, CEO von Emakina
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Clinton Wingrove, HR Futurist
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Dr. Bertalan Mesko, Futurist, Gründer von The Medical Futurist
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Giuliano Noci, Professor
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Richard Webber, Professor
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Dr. Tobias Gantner, Healthcare Futurist, HealthCare Futurists GmbH
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Mariano Corso, Scientific Officer