Cyber-Sicherheit – und nicht die Sicherheit des Arbeitsplatzes – ist die größte Herausforderung für den Produktionssektor
Der Produktionssektor befindet sich weltweit im Umbruch und laut einer neuen Studie von Epson gehen europaweit 74 % der Führungskräfte von Unternehmen davon aus, dass sich die neuen Technologien positiv auf die regionale Wirtschaftslage und den Arbeitsmarkt auswirken werden. Arbeitsplatzsicherheit ist für sie von geringerer Bedeutung. Stattdessen befürworten sie eine europaweite Neuorientierung auf Maßnahmen zum Schutz vor Cyber-Attacken.
Für 67 % der in der Produktion Beschäftigten geht die größte Bedrohung von Cyber-Attacken aus. Für Mitarbeiter in gehobenen Positionen steigt diese Zahl auf 76 % an. Der Produktionssektor beläuft sich auf 15 % des europäischen Bruttoinlandsprodukts 3und beschäftigt direkt oder indirekt mehr als 52 Millionen Arbeitnehmer. 4Vor dem Hintergrund dieser Zahlen deckt die Studie trotz aller Unsicherheiten in Europa und trotz der zunehmenden Automatisierung in großen Produktionsanlagen erfrischend positive Aussichten für den Arbeitsmarkt auf. Nach Überzeugung von 60 % der derzeitigen Arbeitnehmer bieten Roboter keinen Ersatz für die Flexibilität, Kreativität und Reaktionsfähigkeit menschlichen Personals und 62 % sind der Meinung, dass der Technologieschub die Arbeitsplätze in der Produktion verwandeln, aber nicht ersetzen wird. Diese Auffassung entspricht dem Trend in Europa zu einem Produktionsmodell, bei dem der Mensch stärker im Mittelpunkt steht.
Für den Produktionssektor bahnen sich mit dem Vormarsch von „smarten“ Fabriken und Technologien neue Methoden und Ideale für die Produktion an. Fabriken, die sich dem tatsächlichen Bedarf anpassen können, ermöglichen einen schnelleren, billigeren, bedarfsgerechten Produktionsansatz und 40 % der im Produktionssektor Beschäftigten erwarten, dass die Lieferketten kürzer werden. Außerdem sind 57 % davon überzeugt, dass die Produktion zunehmend in Verbrauchernähe erfolgt. Dadurch werden angepasste Produktionsvarianten möglich, die an die Stelle der Massenproduktion treten und sowohl für den Geschäftserfolg des Unternehmens als auch für die Umwelt und die Gesellschaft als Ganzes beträchtliche Vorteile bringen. Laut 83 % der Befragten aus dem Produktionsbereich (mehr als in den anderen von dieser Studie erfassten Wirtschaftsbereichen) wird durch den Einsatz von Technologie nicht nur der wirtschaftliche Erfolg gesteigert, sondern auch die Effizienz des Unternehmens. Die Befragten gehen davon aus, dass sie in Zukunft selbst effizienter, produktiver, exakter, analytischer und kreativer arbeiten werden.
Bei dieser Studie wurden zunächst weltweit die technologischen Prognosen für die Zukunft von 17 Branchenexperten ermittelt. Diese Prognosen wurden anschließend europaweit 7.000 Vollzeitbeschäftigten in ausgewählten Sektoren vorgelegt, darunter auch 1.500 Beschäftigte in der Produktion. Sie wurden dazu befragt, welche Auswirkungen ihrer Meinung nach die Technologie auf die Zukunft in ihrer jeweiligen Branche und speziell auf ihren eigenen Arbeitsplatz haben wird.
Fast die Hälfte (47 %) der Befragten in der Produktion gab an, dass Technologie ihren Aufgabenbereich in Zukunft verändern wird und dass zusätzliche Ausbildungsmaßnahmen und neue Qualifikationen erforderlich sein werden, um die Vorteile der technologischen Neuerungen in ihrem Bereich zu nutzen. 68 % zeigten sich bereit, den technologischen Wandel zu akzeptieren, und erklärten sich zu Umschulungsmaßnahmen bereit, falls ihr derzeitiger Arbeitsbereich durch neue Technologien gefährdet wird. 13 % gaben dagegen an, dass sie einen neuen Arbeitsplatz suchen würden, der keine weitere Ausbildung erfordert. Alle, die der Branche treu bleiben, müssen wahrscheinlich damit rechnen, dass die gewohnten Fertigungsverfahren der Vergangenheit angehören und dass ihr eigener Arbeitsplatz zunehmend von Programmierungsaufgaben und Cyber-Sicherheit geprägt sein wird.
Diese Technologien gelten weithin als die treibenden Kräfte für Innovation und Wachstum in der Zukunft. Abgesehen von der Besorgnis um die Cyber-Sicherheit sind sich 55 % der Befragten jedoch nicht sicher, ob ihr Unternehmen in der Lage ist, mit den behördlichen Auflagen für die Integration von Robotern in den Produktionsablauf Schritt zu halten.
„Unsere Arbeit und unsere Arbeitsplätze sind in immer größerem Ausmaß miteinander vernetzt und Technologie verwandelt unsere Umwelt – in Fabriken, im Büro, zu Hause, im Krankenhaus, in der Schule“, so Minoru Usui, Epson Global President. „Die Produktionstechnik und die Entwicklung von Industrierobotern gehören bereits seit den Anfängen des Unternehmens zu den Hauptaufgabenbereichen von Epson. Neue Technologien wie Roboter und 3D-Drucker definieren den Produktionsprozess neu. Doch der Mensch steht nach wie vor im Mittelpunkt und ist ein integraler Aspekt der Geschäftsstrategie aller Unternehmen, die sich Konkurrenzvorteile sichern möchten.“
Usui betont, dass Epson unternehmensweit darum bemüht ist, Technologie sinnvoll einzusetzen und Lösungen zu entwickeln, die effizienteres und produktiveres Arbeiten ermöglichen. „Unsere Kerntechnologien – Wearable-Produkte, Robotik, Bildverarbeitungs- und Drucktechnologien – bieten dem Produktionssektor neue Möglichkeiten für eine vielversprechende Zukunft. Neue Informationen legen das Fundament für größere Kreativität und effektivere Produktionsabläufe und ebnen den Weg für weitere Verbesserungen.“
Informationen zur Studie
Das aus zwei Phasen bestehende Forschungsprojekt wurde von FTI Consulting durchgeführt. In Phase 1 wurden qualitative Telefoninterviews mit 17 Futuristen rund um die Welt und europäischen Experten in verschiedenen Branchen durchgeführt. Diese Gespräche, die zwischen dem 22. September und dem 19. Oktober 2016 stattfanden, dienten dazu, Erkenntnisse zu sammeln und prognostische Hypothesen dafür zu entwickeln, wie sich das Arbeitsumfeld und die Rollen der Arbeitskräfte bis zum Jahr 2025 verändern könnten. Phase 2 bestand in einer quantitativen Online-Umfrage, die zwischen dem 2. Dezember und dem 13. Dezember von dem bei FTI Consulting für Consulting & Research zuständigen Team durchgeführt wurde. Bei den Umfrageteilnehmern handelte es sich um Vollzeitbeschäftigte in fünf wichtigen Wirtschaftssektoren (Unternehmen, Produktion, Bildungsbereich, Gesundheitswesen und Einzelhandel) mit Arbeitsplätzen im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien, die in ihrer jeweiligen Landessprache befragt wurden.
Insgesamt schlossen n=7.016 Vollzeitbeschäftigte die Umfrage ab. Für die Umfrageteilnehmer, die die Umfrage vollständig abschlossen, ergab sich folgende Aufteilung: Vereinigtes Königreich: 1.329; Frankreich: 1.308; Deutschland: 1.427; Italien: 1.526; Spanien: 1.426. Die Umfrageteilnehmer, die die Umfrage vollständig abschlossen, verteilten sich dabei auf die folgenden Wirtschaftssektoren: Unternehmen: 2.051; Produktion: 1.519; Bildungsbereich: 1.090; Gesundheitswesen: 1.215; Einzelhandel: 1.139.
Für die n=7.016 vollständigen Umfragen ergibt sich eine Fehlerspanne von 3 % +/- bei einem branchenüblichen Konfidenzintervall von 95 %. Dabei ist zu beachten, dass die Werte entsprechend den üblichen Standards gerundet wurden, sodass sich für manche Werte keine Summe von 100 % ergibt.
Weitere Informationen zur Forschungsmethodologie für die Marktforschungstätigkeiten von FTI Consulting: Market.Research@fticonsulting.com
Futuristen rund um die Welt und europäische Experten, die befragt wurden
- Jonathan Reynolds, Academic Director am Oxford Institute of Retail Management (OXIRM), Associate Professor in Retail Marketing und Deputy Dean an der Said Business School
- Howard Saunders, Retail Futurist, Twenty Second & Fifth
- Dave White, Leiter von Technology Enhanced Learning, University of the Arts London
- Russel Stannard, Education Technologist und Gründer von www.teachertrainingvideos.com
- Professor Darwin Cadwell , Forschungsleiter, Institut für Technologie in Genua (Italien) und Vorsitzender des IEEE Robotics and Automation Chapter (UKRI)
- Professor Alain Bernard, Forschungsleiter, Laboratoire IRCCyN; Vice-President, AFPR; Vice-Chairman, WG5.1 of IFIP; und Mitglied des CIRP Council in Frankreich
- Clive Hickman, Chief Executive, Manufacturing Technology Centre
- Christopher Barnatt, Futurist, ExplainingTheFuture.com
- Gerd Leonhard, Futurist, The Future Agency
- Ben Hammersley, Journalist, Technologist, Futurist
- Brice Le Blévennec, CEO von Emakina
- Clinton Wingrove, HR Futurist
- Dr. Bertalan Mesko, Futurist, Gründer von The Medical Futurist
- Giuliano Noci, Professor
- Richard Webber, Professor
- Dr. Tobias Gantner, Healthcare Futurist, HealthCare Futurists GmbH
- Mariano Corso, Scientific Officer